Schuldner: Seine Rolle bei einem Schuldverhältnis

Von Meike Z.

Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Schuldner – Das Wichtigste in Kürze

Was ist ein Schuldner einfach erklärt?

Schuldner sind Personen, die einer anderen gegenüber dazu verpflichtet sind, eine Leistung zu erbringen. Ein Beispiel: Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, sind Sie der Schuldner der kreditgebenden Bank, da Sie dazu verpflichtet sind, die entsprechende Summe plus Zinsen zurückzuzahlen. Tun Sie dies nicht, häufen Sie Kreditschulden an.

Was ist ein Gläubiger und Schuldner?

Der Gläubiger kann vom Schuldner eine Leistung fordern. Der Schuldner muss demgegenüber eine Leistung erbringen. Leihen Sie sich beispielsweise von einem Freund Geld, dann sind Sie der Schuldner und der Freund ist dann der Gläubiger.

Ist der Schuldner der Käufer?

Im Rahmen eines Kaufvertrags sind beide beteiligten Parteien jeweils Gläubiger als auch Schuldner. Eine Erklärung dazu finden Sie hier.

Ein Schuldner muss dem Gläubiger gegenüber eine Leistung erbringen - beispielsweise ihm Geld zahlen.
Ein Schuldner muss dem Gläubiger gegenüber eine Leistung erbringen – beispielsweise ihm Geld zahlen.

Was ist ein Schuldner? Eine einfache Definition!

Hat eine Person offene Zahlungsverpflichtungen, dann werden diese Schulden genannt – beispielsweise, wenn sie noch eine Rechnung für eine Dienstleistung begleichen oder einen Ratenkredit abbezahlen muss.

In diesem Zusammenhang werden häufig die Begriffe Gläubiger und Schuldner verwendet. Doch was bedeutet diese genau?

Ein rückständiger Schuldner hat eine Rechnung nicht fristgerecht bezahlt.
Ein rückständiger Schuldner hat eine Rechnung nicht fristgerecht bezahlt.

Grundlage ist zunächst ein bestehendes Schuldverhältnis. Dabei handelt es sich um festgelegte Leistungsbeziehungen zwischen mindestens zwei Parteien.

Laut Definition ist ein Schuldner eine Person, die einer anderen gegenüber eine Leistungspflicht hat. Häufig handelt es sich bei Letzterer um die Pflicht, eine Geldzahlung zu leisten.

Die gesetzliche Grundlage ist § 241 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB):

Kraft des Schuldverhältnisses ist der Gläubiger berechtigt, von dem Schuldner eine Leistung zu fordern. 

Ein säumiger Schuldner ist dabei eine Person, die eine Rechnung nicht pünktlich bezahlt. Ein Gläubiger ist demgegenüber dazu berechtigt, vom Schuldner eine Leistung einzufordern.

Schuldverhältnisse können sowohl auf einem Vertrag beruhen als auch auf gesetzlicher Grundlage entstehen. Ein vertragliches Schuldverhältnis liegt beispielsweise vor, wenn zwei Parteien einen Kaufvertrag abschließen. Zu den gesetzlichen Schuldverhältnissen zählt beispielsweise der Schadensersatz, der nach einer Körperverletzung zu zahlen ist.

Wer ist der Schuldner und wer der Gläubiger? Besonderheiten bei gegenseitigen Verträgen!

Der Schuldner leistet, der Gläubiger kann fordern – so lautet der Grundsatz. Es gibt jedoch einige Schuldverhältnisse, bei denen die beteiligten Parteien gleichzeitig sowohl Schuldner als auch Gläubiger sind.

Das ist beispielsweise bei einem Kaufvertrag der Fall, wie die folgende Übersicht aufzeigt:

Der Käufer ist Schuldner, weil er dazu verpflichtet ist, die Ware zu bezahlen.

Der Käufer ist Gläubiger, weil er vom Verkäufer die Ware einfordern kann.

Der Verkäufer ist Schuldner, weil er dazu verpflichtet ist, die Ware zur Verfügung zu stellen.

Der Verkäufer ist Gläubiger, weil er vom Käufer die Bezahlung der Ware verlangen kann.

Was bedeutet es, als Schuldner in Verzug zu kommen?

Im Zusammenhang mit Rechnungen ist oft vom sogenannten Verzug zu hören. Worum handelt es sich dabei?

Der Schuldnerverzug tritt laut BGB in folgender Situation ein:

Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, die nach dem Eintritt der Fälligkeit erfolgt, so kommt er durch die Mahnung in Verzug. (§ 286 Abs. 1 BGB)

Bei einem Kaufvertrag ist der Käufer sowohl Schuldner als auch Gläubiger.
Bei einem Kaufvertrag ist der Käufer sowohl Schuldner als auch Gläubiger.

Erhält der säumige Schuldner also eine Mahnung, dann wird er in Verzug gesetzt. Zu den weiteren Voraussetzungen gehört es, dass es sich um einen durchsetzbaren Anspruch handeln muss und dass die Zahlung fällig war.

Doch welche Folgen hat der Schuldnerverzug nun genau? Der Gläubiger kann nun Verzugszinsen verlangen. Des Weiteren kann der Schuldner dazu verpflichtet werden, für den Schaden, der durch den Verzug entstanden ist, aufzukommen.

Wie bereits erwähnt, gilt in der Regel, dass ein Schuldner in Verzug gesetzt wird, wenn er eine Mahnung erhalten hat. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen eine Mahnung nicht nötig ist. Dazu kommt es unter anderem laut § 286 Abs. 2 BGB, wenn für die Zahlung ein fixes Datum festgesetzt wurde.

Quellen und weiterführende Links

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Meike Z.

Meike ist seit 2016 Teil der Redaktion von schuldnerberatungen.org. Sie hat sich hier vor allem auf das Thema Grundschuld spezialisiert und möchte Informationen dazu für Laien leicht verständlich aufbereiten.

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