Schulden im Studium: Das Wichtigste in Kürze
Viele Studenten (bzw. deren Eltern) haben nicht ausreichend Vermögen oder Einkommen, um daraus ein Studium zu finanzieren. Deshalb müssen sie einen Studienkredit aufnehmen oder BAföG beantragen und später diese Schulden bezahlen.
Viele herkömmliche Banken vermitteln zum Beispiel einen KfW-Studienkredit. Es lohnt sich, sich einen Überblick zu verschaffen und zu schauen, ob es nicht günstigere Alternativen gibt, um das Studium zu finanzieren.
Eine gute Nachricht vorweg: Jungakademiker haben in der Regel Zeit, um ihre Schulden zurückzuzahlen. Denn die erste Rate zum BAfÖG-Darlehen wird erst fünf Jahre nach der Regelstudienzeit fällig. Bei einem Studienkredit haben sie meistens ebenfalls eine ein- bis zweijährige Verschnaufpause. In dieser Zeit lässt sich etwas Geld ansparen, um die Schulden aus dem Studium zu bezahlen.
Ist ein Studium möglich, wenn kein eigenes Geld vorhanden ist?
Inhaltsverzeichnis
Laut einer Einschätzung der Verbraucherzentrale benötigen Studenten, die für den Besuch der Universität in eine andere Stadt ziehen müssen, zum Leben im Durchschnitt 800 Euro im Monat. Nicht immer sind die Studierenden in der Lage, diese Summe allein oder mithilfe ihrer Eltern aufzubringen. Um dennoch dem Traumberuf einen Schritt näher zu kommen, werden daher notfalls Schulden für das Studium aufgenommen.
Doch welche Möglichkeiten existieren, um das Studium mithilfe von Schulden zu finanzieren? Worauf gilt es dabei zu achten? Und wie können Studenten ihre Schulden aus dem Studium abbauen? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Wo kann ein Student Schulden für das Studium machen?
Die wohl verbreitetste Form der Förderung zur Ausbildungsfinanzierung ist das BAföG. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich das Bundesausbildungsförderungsgesetz. Insgesamt 556.573 Studierende nahmen diese staatliche Unterstützung laut einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes (destatis) 2017 in Anspruch und erhielten durchschnittlich 499 Euro pro Monat.
Dabei handelt es sich beim BAföG gleichzeitig um einen Zuschuss als auch um ein zinsloses Darlehen. Die Studierenden machen dadurch also Schulden im Studium. Allerdings ist die Rückzahlung auf maximal 10.000 Euro begrenzt und beginnt erst fünf Jahre nach dem Ende der Förderungshöchstdauer. Dadurch sollen die Absolventen die Möglichkeit haben, einen geeigneten Job zu finden.
Wird der BAföG-Antrag abgelehnt oder reicht der gewährte Betrag nicht für den Lebensunterhalt aus, müssen oft anderweitig Schulden für das Studium aufgenommen werden. So schließen laut einer Erhebung des Centrums für Hochschulentwicklung etwa 44.000 Studierende einen Studienkredit ab. Möglich ist dies bei verschiedenen Banken. Bevor ein Student dort Schulden macht, sollten allerdings die Bedingungen gründlich geprüft und unterschiedliche Anbieter verglichen werden. So fordern einige Kreditinstitute zum Beispiel Sicherheiten oder dass die Eltern ggf. als Bürgen einspringen.
Eine weitere Option sind die Studienkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – eine staatliche Förderbank. Diese zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass der Kredit ohne Sicherheiten und unabhängig vom Einkommen abgeschlossen werden kann. Die Schulden für das Studium können sich bei der KfW auf höchstens 54.600 Euro zuzüglich Zinsen belaufen, da die Auszahlung auf maximal 650 Euro pro Monat für den Zeitraum von 14 Semestern begrenzt ist.
Schulden aus dem Studium abbauen
Wer Schulden bereits als Student ansammelt, hat nicht selten einen schwierigeren Start in das Berufsleben. So müssen die Betroffenen oft zurückstecken und größere Anschaffungen oder Reisen auf später verschieben. Schließlich gilt es die Schulden aus dem Studium schnellstmöglich abzubauen. Möglich ist dies allerdings meist nur, wenn sich nach dem Abschluss zeitnah ein geeigneter Job findet.
Allerdings müssen Schulden für ein Studium in den meisten Fällen erst nach einer sogenannten Schonfrist zurückgezahlt werden. Beim BAföG beträgt diese fünf Jahre, wohingegen es bei Kreditinstituten in der Regel zwei Jahre sind.
Wachsen Ihnen die Schulden für das Studium über den Kopf? In diesem Fall sollten Sie sich ggf. professionelle Unterstützung suchen. So gehört es zu den Aufgaben einer Schuldnerberatung, die Unterlagen zu dem Schulden des Studenten und die Möglichkeiten für eine Rückzahlung zu prüfen.