Im Überblick: Haushaltsschulden
Mit dem Begriff Haushaltsschulden werden üblicherweise die Schulden eines Haushalts, also einer wirtschaftlichen Einheit, bezeichnet. Es kann sich dabei um private Haushalte handeln, meist jedoch geht es um die Schulden von betrieblichen oder öffentlichen Einrichtungen, wie z. B. die Haushaltsschulden eines Betriebs oder eines Landes.
Ende 2018 hatte Deutschland eine Staatsverschuldung von schätzungsweise rund zwei Billionen Euro. Durch das systematische Erzielen von Überschüssen sollen diese Haushaltsschulden kontinuierlich abgebaut werden, bis die „schwarze Null“ erreicht ist.
Ja, aber es sind wenige. Eines der Länder ohne Staatsverschuldung ist z. B. Liechtenstein.
Inhaltsverzeichnis
Sowohl private als auch öffentliche Haushalte können sich verschulden
Dass jemand Schulden macht, ist nichts Ungewöhnliches, denn letztendlich bedeutet dies nichts anderes, als dass der Schuldner sich verpflichtet, einen bestimmten Geldbetrag zu einem bestimmten Zeitpunkt an eine Person oder eine Institution zu zahlen. Handelt es sich bei dem Schuldner nicht um eine Einzelperson, sondern um einen ganzen Haushalt, wird demzufolge von Haushaltsschulden gesprochen.
Als Haushalt wird eine wirtschaftliche Einheit verstanden. Dies kann sein:
- ein Privathaushalt
- ein betrieblicher Haushalt
- ein öffentlicher Haushalt
Macht Letzter Haushaltsschulden, werden diese oft auch als Staatsschulden bezeichnet.
Öffentlicher Haushalt – die Schulden der Bundesrepublik Deutschland
Ende 2018 hatte Deutschland Haushaltsschulden von etwa zwei Billionen Euro. Die Bundesregierung hat für das Jahr 2019 mit einem Überschuss von mehreren Milliarden Euro geplant, um die Staatsverschuldung bis Ende des Jahres weiter zu senken. Der Bund verfolgt hier die Politik der „schwarzen Null“, was das Ziel meint, die Haushaltsschulden kontinuierlich abzubauen und keine neuen aufzunehmen.
Dies ist in der Regel mit Sparmaßnahmen und dem Verzicht auf neue Investitionen verbunden, weshalb eine solche Politik bei der Bevölkerung nicht immer beliebt ist. Auch unter Wirtschaftsexperten herrschen Zweifel, ob ein derartiges Konzept tatsächlich förderlich für die Wirtschaft ist.
Denn staatliche Haushaltsschulden sind ein wesentlicher Bestandteil des globalen Finanzsystems und werden in der Regel erst zum Problem, wenn sie größer sind als das übrige Einkommen des Staates. Darum sind Regierungen darauf bedacht, die Schuldenquote im Blick zu behalten. Diese gibt an, wie viel Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus Haushaltsschulden besteht.
Es gibt nur sehr wenige Länder auf der Welt, die keinerlei Haushaltsschulden haben. Dazu gehören der Binnenstaat Liechtenstein in Mitteleuropa und das Sultanat Brunei in Südostasien.
So kommen private Haushaltsschulden zustande
Wie schon erwähnt können sich auch private Haushalte verschulden. Sei es die Miete für die Wohnung, der Kredit für die Autofinanzierung oder auch nur die Gebühr für das Zeitschriftenabonnement: So ziemlich jeder von uns geht ab und zu Zahlungsverbindlichkeiten ein.
Erst wenn diese nicht wie vereinbart erfüllt werden, werden sie zum Problem. Dann ist von Zahlungsunfähigkeit die Rede. In der Regel sind die Schulden solcher zahlungsunfähigen Personen gemeint, wenn von privaten Haushaltsschulden gesprochen wird.
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum ein Haushalt zahlungsunfähig wird, wie z. B.
- Arbeitslosigkeit bzw. Jobverlust
- Krankheit
- Unfall
- Naturkatastrophen
- Scheidung
- Todesfall
- finanzielle Fehleinschätzungen
- leichtsinniger Umgang mit den Finanzen
Sollten Sie von Zahlungsunfähigkeit betroffen oder bedroht sein, ist es ratsam, so schnell wie möglich eine Schuldnerberatung aufzusuchen. Diese kann Ihnen dabei helfen, Ihre Haushaltsschulden abzubauen, und Sie über Ihre Möglichkeiten beraten.