Dispo-Schulden: Das Wichtigste in Kürze
Dispo-Schulden entstehen, wenn ein Kontoinhaber einen Dispositionskredit bei seiner Bank in Anspruch nimmt und damit sein Konto um einen zuvor vereinbarten Betrag überzieht.
Ein Dispo-Kredit sollte immer nur über einen kurzen Zeitraum aufgenommen werden, da die Dispo-Schulden mit jedem Tag, den das Konto überzogen wird, zunehmen. Hier erfahren Sie mehr über die Zinsen und die Höhe der Schulden.
Ja, denn mit den Dispo-Schulden muss nicht nur der geliehene Betrag zurückgezahlt werden, sondern auch die dabei anfallenden Zinsen. Diese sind sehr hoch, weshalb ein Dispo-Kredit schnell zur Schuldenfalle ausarten kann.
Inhaltsverzeichnis
Wie kommt es zu Dispo-Schulden?
Wird ein Dispo aufgenommen – offiziell bekannt als „Dispositionskredit“ –, erlaubt das Kreditinstitut, dass der Kreditnehmer sein Girokonto um einen festgelegten Betrag überzieht. Er wird erst dann in Anspruch genommen, wenn der Kontoinhaber sein Guthaben ausgeschöpft hat.
Das ist der Moment, in dem Dispo-Schulden entstehen, denn natürlich bekommt der Kreditnehmer das Geld nicht einfach von seiner Bank geschenkt, sondern muss es zurückzahlen. Dafür fallen für den gesamten Zeitraum, in dem das Konto überzogen wird, Zinsen an. Und diese sind im Vergleich zu anderen Kreditzinsen sehr hoch. Im Durchschnitt bewegt sich ein Dispo-Zins in Deutschland zwischen 10 und 15 Prozent.
Wer hier nicht aufpasst, kann mit seinen Dispo-Schulden deshalb schnell in die Schuldenfalle geraten. Das Konto sollte deshalb nur im Notfall überzogen werden oder wenn sich der Kontoinhaber sicher ist, den Kredit samt Zinsen ohne Probleme zurückzahlen zu können. Auch sollte ein Dispo-Kredit immer nur über einen kurzen Zeitraum hinweg in Anspruch genommen werden, damit sich nicht allzu viele Zinsen anhäufen, die die Dispo-Schulden in die Höhe treiben.
Die Höhe der Schulden beim Dispokredit
In welcher Höhe die Dispo-Schulden anfallen, hängt von drei Faktoren ab:
- der überzogene Betrag
- der Zeitraum der Überziehung
- der Dispo-Zins
Die Dispo-Schulden addieren sich aus dem Betrag für den Dispo-Kredit und den dafür anfallenden Zinsen.
Diese lassen sich wie folgt berechnen:
Zinsen = (Kreditbetrag x Zeit der Überziehung in Tagen x Dispozins in Prozent) / (100 x 360)
Angenommen, der Kreditnehmer hat sein Konto 10 Tage lang um 100 Euro überzogen und der Dispo-Zins für sein Konto beträgt 12 Prozent. In diesem Fall ergibt sich mit der obenstehenden Formel ein Zinssatz von insgesamt 33 Cent.
Insgesamt muss der Kontoinhaber also nach 10 Tagen 100,33 Euro an Dispo-Schulden zurückzahlen.
Wie kann ich einen Dispokredit abbauen?
Ein Dispositionskredit ist (mit Ausnahme des Überziehungskredits) in der Regel der teuerste Kredit, den eine Bank anbietet, und sollte daher nach Möglichkeit vermieden werden – auch aus dem Grund, weil er schnell und unkompliziert in Anspruch genommen werden kann. Dies verführt manchen Kontoinhaber allzu leicht dazu, sein Konto zu überziehen.
Was aber, wenn nun doch Dispo-Schulden angefallen sind? Diese sollten so schnell wie möglich zurückgezahlt werden, denn wie aus der Berechnungsformel ersichtlich ist, steigen die Zinsen mit jedem Tag, den das Konto überzogen wird, weiter an.
Um den Dispokredit zurückzuzahlen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Sie warten auf Ihr nächstes Einkommen und begleichen damit die Schulden (sofern das Geld dafür ausreicht). Dies kann allerdings dazu führen, dass Ihr Guthaben am Ende des Monats erschöpft ist und Sie erneut Ihren Dispo beanspruchen müssen, was schnell in einer Schuldenfalle enden kann.
- Sie leihen sich Geld von Verwandten oder Freunden, um die Dispo-Schulden zu begleichen. Damit sind Sie nun zwar gegenüber diesen Personen (anstelle) der Bank verschuldet, sparen sich dafür jedoch die hohen Dispo-Zinsen und können sich meist etwas Zeit lassen mit der Rückzahlung. Dies hängt natürlich vom Wohlwollen Ihrer Verwandten bzw. Freunde ab.
- Sie nehmen eine Umschuldung vor: Damit ist gemeint, dass Sie einen Ratenkredit aufnehmen, um die Schulden aus dem Dispo-Kredit zu bezahlen. Die Zinsen für den Ratenkredit sollten erheblich niedriger ausfallen als die für den Dispo.
Sollten Sie keinen Ausweg aus den Dispo-Schulden sehen, ist es ratsam, so bald wie möglich eine Schuldnerberatung aufzusuchen. Diese kann sich einen Überblick über Ihre Finanzen verschaffen und Ihnen Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.