Schufa und Schulden: Das Wichtigste im Überblick
Diese Wirtschaftsauskunftei sammelt Daten, um Auskunft über die Kreditwürdigkeit von Personen und Unternehmen geben zu können. Zu diesem Zweck werden mitunter auch deren Schulden verzeichnet. Nicht geleistete Forderungen haben einen negativen Eintrag zur Folge und senken den Schufa-Score des Betroffenen.
Nein, die SCHUFA speichert nicht alle Schulden. Zum einen geben die Gläubiger nicht alle Informationen an die Auskunftei weiter. Zum anderen dürfen zum Beispiel Forderungen, die der Schuldner bestreitet, gar nicht gespeichert werden.
Ein negativer Schufa-Eintrag wird nach drei Jahren gelöscht, sofern die Schulden inzwischen bezahlt wurden.
Inhaltsverzeichnis
Gibt die Schufa über die Schulden Auskunft?
Bei der Schufa, auch bekannt als die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, handelt es sich um ein Dienstleistungsunternehmen, das verschiedene Daten über Personen und Unternehmen sammelt, um Auskunft über deren Kreditwürdigkeit geben zu können. Diese Informationen erhält sie wiederum von verschiedenen Vertragspartnern, darunter Kreditinstitute, Handelsunternehmen, Energieversorgern und Telekommunikationsanbietern.
Neben den Kontaktdaten, Angaben über bestehende Konten sowie abgeschlossene Verträge verzeichnet die Schufa auch die Schulden, die eine Person macht. Dies ist zunächst nichts Ungewöhnliches. Problematisch kann es jedoch werden, wenn diesen Zahlungsverpflichtungen nicht rechtzeitig nachgekommen wird. Denn dies hat in der Regel einen negativen Schufa-Eintrag zur Folge, was wiederum den Score senkt.
Möchte nun jemand die Kreditwürdigkeit dieser Person prüfen, weil er mit ihr z. B. einen Vertrag abschließen will, und er fordert die Vorlage einer Schufa-Auskunft, wird er über den niedrigen Score-Wert seines potentiellen Vertragspartners informiert. Er weiß dann zwar nicht, dass dieser in der Vergangenheit seine Schulden nicht gezahlt hat, aber er sieht, dass dessen Kreditwürdigkeit aus irgendeinem Grund zweifelhaft ist. Gerade für Vermieter ist dies oft ein Grund, Mieter mit niedrigem Schufa-Score abzulehnen, weil sie Mietausfälle befürchten.
Wer hingegen seine Schulden pünktlich bezahlt, erhöht seinen Schufa-Score. Wie sich die Werte konkret berechnen, ist allerdings nicht bekannt, da die Schufa das Scoring-Verfahren unter Verschluss hält.
Erfolgt für die Schulden eine Verjährung bei der Schufa?
Das Unternehmen speichert die verschiedenen Daten nur für eine bestimmte Zeit, bevor sie gelöscht werden. Wie lange werden bei der Schufa aber die Schulden verzeichnet?
Kam es zu einem negativen Eintrag bei der Schufa, weil bestimmte Schulden nicht rechtzeitig getilgt wurden, wird diese Information nach drei Jahren gelöscht – vorausgesetzt, die Zahlungen sind inzwischen erfolgt. Die Verjährungsfrist beginnt erst ab dem Zeitpunkt, an dem die Schulden beglichen wurden und endet in der Regel mit dem Ende des dritten Kalenderjahres.
Als Veranschaulichung dafür soll ein Beispiel dienen: Sie sollten bis zum 30. November 2015 einer bestimmten Zahlungsaufforderung nachkommen. Da Sie dies nicht taten, erfolgte ein negativer Eintrag bei der Schufa. Die Schulden haben Sie aber schließlich doch noch am 10. Januar 2016 bezahlt. An diesem Tag begann die Verjährung, welche am 31. Dezember 2019 endet.
Der Gläubiger ist dazu verpflichtet, der Schufa mitzuteilen, dass die Schulden beglichen wurden, allerdings kann es passieren, dass dies einmal vergessen wird. Gemäß § 34 des Bundesdatenschutzgesetzes haben Sie einmal im Jahr das Recht, Ihre bei der Schufa gespeicherten Daten kostenlos einzusehen. Sollte Ihnen dabei auffallen, dass Sie einen negativen Eintrag haben, obwohl die damit verbundenen Schulden bereits vor mehr als drei Jahren beglichen wurden, können Sie die Auskunftei auffordern, die fehlerhaften Daten über sie zu korrigieren.
Dies geht schneller vonstatten, wenn Sie anhand von Unterlagen belegen können, dass Sie die Forderungen beglichen haben.