Immobilien gelten als solide Altersvorsorge. Sowohl zur Eigennutzung als auch als Kapitalanlage sollten sie in keinem Portfolio für den privaten Vermögensaufbau fehlen. Doch immer häufiger wird aus der optimalen Altersvorsorge eine Last für den Eigentümer. Wenn sich ältere Menschen das geliebte eigene Haus nicht mehr leisten können, ist schnelles Handeln angesagt. Sonst droht der Gang zur Schuldnerberatung. Aktuelle Studien belegen, dass die Zahl der Betroffenen in Zukunft erheblich zunehmen könnte.
Alte Häuser werden zur Last für den Besitzer
Ein Leben lang haben sie in ihrem geliebten Eigenheim gelebt. Hier sind die Kinder groß geworden, hier kamen die Enkelkinder zum Spielen zu Besuch. Doch mit den Jahren wurde auch das Haus immer älter. Die Betriebs- und Sanierungskosten sind für ältere Menschen im Ruhestand nicht mehr zu tragen, das Haus ist zu groß, das geliebte Eigenheim wird zur untragbaren Belastung. Nicht selten droht sogar der finanzielle Ruin. Auch ist die Fläche viel zu groß geworden, denn Kinder und Enkel sind lange aus dem Haus, häufig bleibt nur noch ein Ehepartner übrig. Dass mehrere Generationen einer Familie in einem Haus leben, wird zunehmend seltener. Wenn ein Ein- oder Zweifamilienhaus nur noch von einer kleinen zweiköpfigen Familie bewohnt wird, liegt die Frage für Kinder und Eltern nahe, wie man mit der unbezahlbaren Last umgehen soll.
Die Sanierungskosten steigen ins Unermessliche
Wenn eine Immobilie in den 1980er Jahren gebaut wurde, sind heute umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich, damit das Eigenheim energetisch auf einem akzeptablen Stand ist. Diese Kosten können Rentner heute nicht mehr tragen. Von Außen werden immer stärkere Schäden sichtbar, innen sind die Räume nicht mehr auf dem neuesten Stand, die Energiekosten steigen ins Unermessliche. Und doch möchten die alten Menschen ihr geliebtes Eigenheim nicht verkaufen. Im schlimmsten Fall reicht der Verkauf des Hauses nicht einmal, um sich in einem Seniorenheim einzukaufen. Haben sich die älteren Herrschaften entschieden, die Immobilie abzustoßen, erzielen sie einen Kaufpreis, der weit unter ihren Erwartungen liegt. Ob und welche langfristigen Wege es von Seiten der Politik gibt, den älteren Hausbesitzern mit einer Verdichtung des Wohnraums unter die Arme zu greifen, ist völlig offen. Doch was können Kinder und ihre Eltern tun, die sich in dieser scheinbar ausweglosen Situation befinden? Ist der Gang zur Schuldnerberatung tatsächlich unvermeidbar?
Frühzeitiges Handeln ist wichtig
Im Grunde muss jeder Hausbesitzer schon frühzeitig eine Entscheidung treffen, bis zu welchem Alter man eine ältere Immobilie halten möchte. Wer nicht selbst aktiv wird und verantwortungsvoll mit dem wertvollen Besitz umgeht, steht früher oder später vielleicht vor dem finanziellen Aus. Letztlich bleibt nur, eine vernünftige Beratung in Anspruch zu nehmen, um einen angemessenen und marktüblichen Verkaufspreis festzulegen. Dann sollte man etwas Zeit einrechnen, die für jeden Hausverkauf nötig ist. Häufig helfen die Berater der Hausbank bei der Festlegung des richtigen Verkaufspreises und bei dem späteren Verkauf, sofern sie eine eigene Immobilienabteilung hat. Doch letztlich bleibt für Eltern und Kinder nur, frühzeitig die Verantwortung für das eigene Leben im Alter zu übernehmen und zu handeln. Sonst droht irgendwann der finanzielle Absturz und der Gang zur Schuldnerberatung, wenn die geliebte Immobilie nicht mehr bezahlt werden kann und vielleicht sogar zwangsversteigert werden muss.